Nati Tagebuch Teil 1
Die WM-Reise startete bereits am Montag in Zürich. Die Verantwortlichen des Verbandes uns gaben noch einige Worte mit auf den Weg und das Programm für die kommende Woche wurde gelüftet. Von Zürich aus ging es direkt zum ersten Programmhöhepunt, dem Besuch der Skisprungschanze in Innsbruck.
Ziemlich beeindruckend wie steil es dort bergab geht. Der Puls eines Skispringers am Balken beginnt bei 50 und rast auf über 180 kurz vor dem Sprung. Der Fokus muss stimmen bei diesen Sportlern, ansonsten landet man auf dem benachbarten Friedhof. Diese Konzentration während der WM-Spiele zu haben, muss das Ziel sein.
Am Dienstag stand die Besichtigung der Abfahrtsstrecke in Kitzbühl auf dem Plan. Mit der Gondel ging es nach ganz oben auf die Streiff zum Starthaus, wo schon Didier Cuche oder der Vorjahressieger Dominic Paris standen. Kaum vorzustellen, dass aus diesem Starthaus die Abfahrer ihr Rennen beginnen. Für einen Leihen sieht das Gelände fast schon senkrecht aus.
Alle Skifahrer die hier heruntergekommen sind, müssen absolut bereit sein für diese Strecke, sonst werden sie von den Fangnetzen aufgefangen. Bereit sein, ein wichtiger Punkt für die WM.
Ich gratuliere allen, die hier heruntergefahren sind. Ich glaube, wir spinnen.Didier Cuche, Ex-Skirennfahrer
Noch am Dienstagabend ging es mit dem Car und Anhänger nach Wien. Etwas ausserhalb bezogen wir unser Hotel. Kleines, für einige auch grosses Problem war die Internetverbindung. „Nur im Speisesaal“, gab der Mann an der Rezeption zu verstehen. Die logische Folge, nach dem Zimmerbezug kamen alle 20 Spielerinnen mit ihren Smartphones zum Nachtessen. Doch 20 Handys waren einige zu viel, nur ca. fünf konnten sich gleichzeitig mit dem Internet verbinden.
Eine Stadtrundfahrt durch Wien war für den Vormittag geplant. Am Nachmittag konnte jeder individuell die einzelnen Sehenswürdigkeiten erkunden. Einige gingen schon früh zum Hotel zurück, da am Abend ein Orchesterbesuch anstand, in der entsprechenden Garderobe versteht sich. Durch den Besuch des Orchesterkonzerts in der österreichischen Hauptstadt Wien, wurde der WM-Startschuss abgegeben. Alle 20 Spielerinnen und natürlich auch der Staff zeigten sich von ihrer besten Seite.
Viele schöne und aufwändige Frisuren konnten entdeckt werden. Schon während der WM-Vorbereitung war das Thema „Orchester“ ein wichtiges Motto. Wie kann ein Orchester, bestehend aus vielen verschiedenen Instrumenten, zusammen harmonieren ohne einen einzigen Fehler zu machen? Dies muss doch auch auf das Unihockey umzuwälzen sein, meinen die Trainer. Jede Spielerin muss ihren Platz im Orchester finden und ihren Part richtig spielen.
Der erste Fixpunkt am Donnerstag war das Mittagessen. Nach dem Konzertbesuch durfte ausgeschlafen werden, um die Impressionen auch intensiv in den Träumen zu verarbeiten. Nach dem ausgiebigen Mittagessen, inklusive Vanille-Glace mit warmen Beeren, ging es zur Halle um das erste Training der Woche zu bestreiten. Die Basics wie Auslösung und Transition standen im Vordergrund. Nach rund zwei Stunden Training ging es ab in den Car und weiter Richtung Tschechien. Brno hiess der nächste Stopp. Hier bleiben wir einige Tage und werden auch unsere ersten Spiele bestreiten. Das Hotel verfügt über einen Spabereich und Internet. 🙂