Erleichterung nach Sieg im Kellerduell
Das Männer 2 der Kloten-Dietlikon Jets bezwingt Unihockey Limmattal mit 3:2 in einem hart umkämpften Spiel. Damit vermeiden sie es, die rote Laterne vom heutigen Gegner zu übernehmen.
Nach der Niederlage gegen die Lions Meilen, die dritte in Folge, titelten die Medien mit Schlagwörtern wie „Krise“, „Abstieg“ und „Grounding“. Viele fragten sich, wie lange Trainerlegende Oskar Sorejs noch an der Bande der Jets stehen würde, drohte doch gar der letzte Platz. Genau dieser Oskar Sorejs schien an diesem Sonntag auch sichtlich angespannt und tigerte schon vor dem Spiel nervös durch die Sporthalle. Ein Statement wollte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeben.
Beide Teams hatten viel zu verlieren und mindestens genauso viel zu gewinnen. Mit einem Sieg könnte Limmattal den letzten Platz an die Jets abgeben, umgekehrt könnten die Jets den Vorsprung mit einem Erfolg auf ganze vier Punkte ausbauen. Entsprechend vorsichtig starteten die Mannschaften in die Partie. Schnell zeigte sich, dass die Zürcher Unterländer das stärkere Team sind. Schon in den Startminuten erarbeiteten sie sich mehrere hochkarätige Chancen, wovon sie jedoch keine verwerten konnten. Dass es nach zehn Minuten immer noch 0:0 stand, war dem soliden Abwehrspiel und der fehlenden Effizienz der Jets geschuldet. Bei diesen klaren Kräfteverhältnissen war es jedoch nur noch eine Frage der Zeit, bis das erste Tor fallen würde. Abwehrchef Philippe Müller traf in der 14. Minute mit einem gezielten Zwickschuss ins gegnerische Gehäuse und brachte die Jets in Führung. Der Assist kam vom in dieser Saison noch punktlosen Marco Leutenegger, der sichtbar erleichtert wirkte.
Im zweiten Abschnitt ging es weiter wie bisher; die Jets dominierten und Limmattal versuchte den zweiten Gegentreffer zu vermeiden. Christian Müller scheiterte an sich selbst, nachdem er schon am Torhüter vorbei war und den Ball am leeren Gehäuse vorbei spedierte. Trotz mehrerer Chancen auf das 2:0 gelang Limmattal schliesslich der Ausgleich. Weder Verteidiger Mark Rebsamen noch Flügelstürmer Obrist fühlten sich für den mitten im Slot stehenden Gegenspieler verantwortlich und liessen ihm alle Zeit der Welt, um das 1:1 zu erzielen. Das ärgerliche Gegentor versetzte der Moral der motivierten Jets einen leichten Dämpfer. Limmattal kam besser ins Spiel und die beiden Teams neutralisierten sich nun über weite Strecken. Bis zur Pause passierte nichts zählbares mehr.
Die Kloten-Dietlikon Jets schienen auch nach dem zweiten Unterbruch den Gegentreffer nicht wirklich verdaut zu haben.
Zwei Minuten nach Wiederanpfiff schockte Limmattal die zahlreich mitgereisten Fans der Jets mit dem 1:2. Was ein klarer Sieg hätte werden sollen, drohte nun zu einer blamablen Niederlage zu werden. Vermutlich war es diese Erkenntnis, welche die Jets aus ihrem Wachkoma holte. Sie spielten nun aggressiver und erhöhten den Druck auf das gegnerische Tor. Alexander Fumagalli schaltete nach einem missglückten Angriffsversuch des Gegners sofort um und lancierte den pfeilschnellen Christian Müller. Dieser entwischte allen Verteidigern und dieses Mal machte er es besser, als noch im zweiten Drittel. Er versenkte den Ball backhand zum längst überfälligen 2:2 Ausgleich. In der Folge suchten die Jets vehement das Siegtor, blieben jedoch glücklos im Abschluss. Die Zeit verrann und eine Verlängerung schien schon ein ziemlich realistisches Szenario zu sein, als der Schiedsrichter Marco Leutenegger auf die Strafbank schickte. Ein ausserordentlich penibles Verdikt. Die Überzahl nur drei Minuten vor Schluss gab Limmattal die Möglichkeit auf das Siegtor. Das Boxplay der Jets war jedoch wie von einem anderen Stern. Jeder Schuss wurde geblockt und ein ums andere Mal flog der Ball in hohem Bogen aus der Zone der Gelb-Blauen. Und es kam noch dicker! Ein waghalsiger Pressing-Versuch der in Unterzahl agierenden Jets führte zum unverhofften Ballgewinn. Der im Sommer für eine Rekordablösesumme transferierte Jens „Jay“ Tröndle rechtfertigte mit einem platzierten Slap-Shot seinen Marktwert und erzielte das Game-Winning-Goal nur 60 Sekunden vor Schluss. Limmattal versuchte zwar noch, mit leerem Tor den Ausgleich zu erzielen, dies gelang jedoch nicht mehr. Die Jets gewinnen diesen Krimi verdient mit 3:2.
„Ein unglaubliches Gefühl! Die Fans um mich herum sind ausgerastet, die Emotionen unbeschreiblich!“ – Der verletzt mitgereiste Rico Krickel, der das Spiel von der Tribüne aus beobachtete.
„Ich geniesse das vollste Vertrauen des Vorstands, der Spieler und der Fans. Und jetzt wissen Sie auch warum! Ich bin für die Trainerposition bei den Kloten-Dietlikon Jets die beste und einzige Wahl.“ – Trainerlegende Oskar Sorejs auf die provokative Frage eines Reporters, wie sicher seine Position bei den Jets noch sei.
„Kein Kommentar“ – Jens „Jay“ Tröndle auf die Frage, warum er die letzten drei Meisterschaftsrunden verpasst hatte.